Reisetagebuch Island 2010

von Ulrike und Thomas Lukasczyk

 

07.08.2010

Es geht endlich wieder los. Nach nunmehr 3 Jahren Pause brechen wir zu unserer dritten gemeinsamen Islandreise auf. Allerdings nehmen wir uns den Freiheit die teure Fähre für insgesamt nur 14 Tage auf Island zu nehmen, da wir eine weitere Woche unseres verfügbaren Urlaubs doch wieder in unser Haus stecken wollen. Wir haben in der Zeit der Abstinenz sehr von unseren Urlaubserinnerungen zehren können und freuen uns wahnsinnig auf die kommenden 3 Wochen.  Unsere "neuen" Nachbarn machen noch ein Foto und wünschen uns eine gute Fahrt. Wir wollen, auch um Ullis Geburtstag zu feiern, wieder bei Lara und Micha in der Lüneburger Heide einen Zwischenstop einlegen. Die 16 Stunden Unimog von Darmstadt nach Hanstholm werden somit einigermaßen erträglich, da sie in zwei Schichten von jeweils 8 Stunden zerfallen.

Was macht den der Doppeldecker auf einer Unimog-Seite? So was ähnliches hat sich Ulli sicher auch gedacht, als ich nach einer Viertelstunde schon wieder von der A5 abbog. "Sind wir hier richtig, geht es hier nach Island?" sieht sie von Ihrem Buch auf, nimmt die Füße vom Armaturenbrett und dreht sich fragend zu mir. Ulli wünscht sich seit einigen Jahren schon einen Flug im Doppeldecker. Jedes mal wenn so ein Ding vorbei fliegt, zeigt sie begeistert in den Himmel und erzählt von Stermotor, Oldtimer, Lederhauben, bespannten Flügeln und offenen Cockpit. Dabei habe ich doch auch selber ein ganz hübsches Flugzeug, welches Ulrike eigentlich auch ganz gerne hat. Da könnte man schon ein wenig eifersüchtig werden. Jedenfalls erzählte ich meinem Vereinskameraden, der die Focke Wulf Stieglitz der Lufthansasportgruppe in Egelsbach fliegen darf, von meinem Vorhaben, meine Frau zum Geburtstag zu überraschen. Das ist nebenbei ganz schön schwierig geheim zu halten, da Ulli irre neugierig ist und eine bemerkenswerte Sensibilität besitzt, wenn es darum geht, mir auf die Schliche zu kommen. Manchmal kann das recht anstrengend sein, eine kluge Frau zu haben. Aber diesmal habe ich sie erwischt und Ulli brauchte immerhin 5-6 Sekunden bis Ihr klar wird, wo es nun hingeht. Sie quiekt das Führerhaus zusammen und drückt mich bis ich "Hülfe" sagen muss.

 

Das Flugzeug, FW Stieglitz Baujahr 1940,  ist aber auch etwas ganz besonderes. Ulli bekam die Lederkappe aufgesetzt und ich werde in die Startprozedur mit der Handkurbel und den Radklötzchen eingewiesen. Vorher noch die freiliegenden Kipphebel des 7 Zylinder Siemens-Halske Sternmotors ölen und einsteigen. Zündung aus - Primer ein - 7 Blätter kurbeln - Zündung ein - ankurbeln. Die 70 Jahre alte Maschine springt auf dem ersten Arbeitstakt an und "schraddelt" zufrieden dem Öldruck entgegen. Ich ziehe die Klötzchen vor den Rädern weg, nehme die Kurbel ab und passe dabei höllisch auf nicht ein Körperteil an den Propeller zu verlieren. Ulli erzählte während der ganzen Weiterfahrt in die Lüneburger Heide von Sternmotormusik, dem Geruch von warmem Öl in Ihrer Nase, von herrlicher Sicht und von dem Zauber, der von dem Flieger ausgeht. 7 Stunden später drücke ich bei Lara und Micha in der Einfahrt den Nullförderknopf.

 

09.08.2010

Die letzten zwei Abende wurde auf das heftigste getrunken, geraucht, gegessen und gefeiert. Ulli durfte wieder auf Ihrem Ex-Pferd reiten, und ich schaute den Unimog durch. Ich stellte die Lenkradposition noch eine Kugelkopfumdrehung weiter, aus rein perfektionistischer Motivation heraus. Wir konnten es gar nicht glauben, dass seit unserem letzten Besuch 3 Jahre vergangen sind. Am frühen Montagmorgen brechen wir auf und lassen die anderen Ihren Kater ausschlafen. Die Fahrt verläuft problemfrei und nachdem wir uns durch das endlose Dänemark gekämpft hatten, sehen wir um 15 Uhr von den Anhöhe in Hanstholm endlich das Meer. Am Campingplatz stelle ich mich erstmal eine halbe Stunde in die Schlage, weil ein italienischer Tourguide einer beachtlichen Schlange aus 15 Defendern, Toyos und G-Klassen, den Platzwart davon überzeugen will, dass er als Führer mit seinem Auto gebührenfrei campen darf. Dem Dänen wird es irgendwann zu bunt und er geht vor die Tür, zählt die Autos, zählt die Leute und druckt die Rechnung. Schmollend zieht der Guide mit seiner Sonnenbrille in der Stirn, den freiliegenden Waden und den Designer-Schläppchen ab. Als ich Ulli die Geschichte mit den Italienern erzähle, meint sie nur, "so läuft es nun mal in Italien" und "dort muss man immer handeln". Irgendwie gefällt mir die Rolle als braver, langweiliger und spießiger Goretex-Deutscher. Ulli und ich bekommen einen wunderschönen Platz mit Meerblick und beobachten, wie sich die Wiese mit den Offroad-Fährpassagieren füllt. Wir fallen mit unserer Riesenschachtel gewaltig auf, und durch das Periskop kann ich sehen, wie diverse Finger auf den Unimog am Ende des Platzes zeigen. Wenn die wüssten, dass die Optik stark genug ist, um jedes Wort von Ihren Lippen abzulesen..... Wir sind komischerweise die Exoten, und daher weite ich meine Vorurteile aus: Island ist die Urlaubsinsel der europäischen Bildungsbürgertums-Paare im Softshell mit Klappdachdefender. Dabei bilden sich einige Untergruppen mit Neigungen Richtung, Fotografie, Spiritualreise, Offroading, Trekking, Geologie und Kultur. Selbstverständlich sind wir keine Ausnahme und fühlen uns obendrein noch als Fahrzeugverräter.

 

Nach der langen Fahrt brauche ich Auslauf, und wir spazieren am Strand entlang. Der Westwind, die Salzluft und das herrliche Wetter lassen endlich Entspannung aufkommen. Hose hochkrempeln und T-Shirt aus und barfuss durch das Wasser. Ich gerate in beste Urlaubsstimmung und freue mich tierisch auf die drei Wochen mit Ulli, dem Ullimog, unseren Büchern, DVDs und natürlich der einmaligen Natur Islands. Wir haben keinen Bock mehr zu kochen und bestellen uns einen Krabbensalat und ein Sandwich von der Cafeteria am Campingplatz. Zu unsrer Überraschung ist das Essen aller erste Klasse und sein Geld wert. Vor dem Einschlafen will ich noch über das WLAN des Campingplatzes ins Internet, stelle aber fest, dass in der Alukiste einfach zu wenig Signalstärke ankommt. Ein tatsächlicher Nachteil unserer Bauweise. Wir fallen um 21 Uhr ins Bett und schlafen beide wie die Steine bis früh um 7 Uhr.

 

10.08.2010

Als wir den Campingplatz verlassen stehen einige Gäste Spalier und geben uns Thumbs-Up. Ob die wohl unser Auto cool finden oder uns mit der relativ alten Kiste nur viel Glück wünschen? Ulli meint darauf "Alle Männer mögen Unimog", selbst wenn die einen Landrover fahren". Am Hafen geht es verdammt schnell, da uns der Einweiser an allen PKWs vorbei in die LKW-Reihe winkt. 2 Minuten später rolle ich als drittes Fahrzeug  in den Bauch der Norröna. Ulli musste aussteigen und als Passagier zu Fuß gehen, um mich in der Kabine wieder zu treffen. Da das Schiff während der Liegezeit geputzt wird, ist der Zugang zu den Kabinen zunächst nicht möglich, und alle Flure der Fähre sind voller wartender Gäste. Vom Fahrzeugdeck aus kommend, gelange ich aber sofort in unsere Kabine und finde einen Geheimgang zu dem Passagiertreppenhaus, wo Ulli warten muss. Daher rette ich Ulli wenig später aus der Warteschlange. Die anderen schauen etwas verdutzt und ungläubig und einige überlegen uns zu folgen, trauen sich aber dann doch nicht. Am Oberdeck sprechen uns Oliver und Tanja an, die wir schon 2007 kurz auf der Rückfahrt getroffen haben. Sie kennen unsere Internetseite und sind selbst mit schwerem Gerät unterwegs. Ulli wird von dem Gebrumme und von dem Geschaukel der Fähre ganz schläfrig und verpennt den ganzen Tag. Zum Abendessen gönnen wir uns das Buffet, von dem eigentlich nur die Muscheln und die Langusten wirklich gut sind.

 

11.08.2010

Wir treffen Olli und Tanja und frühstücken zusammen. Durch die vielen Islandgespräche bei ausgebreiteten Landkarten ist der Vormittag recht kurzweilig. schließlich teilen wir einige Interessen und funken auf der selben Wellenlänge. Am Nachmittag erfolgt der Zwischenstopp auf den Färören, wobei wir dieses Mal nicht aussteigen dürfen. Ich bin ein wenig enttäuscht, da ich nicht mein obligatorischen T-Shirt in dem kleinen Laden am Hafen kaufen kann. Dessen Zustand hat mich die letzten Jahre daran erinnert, wie überfällig die nächste Islandreise ist. Zum Trost kaufe ich mir eben eine Pulle Single Malt im Duty-Free. Am Abend machen wir in der Cafeteria tüchtig und illegal Brotzeit mit selbst mitgebrachtem Rotwein und allem was Olli und Tanja zu bieten haben. Zum Nachtisch gibt es noch einen wunderschönen Islandfilm auf dem Laptop, den Olli aus mehreren Islandreisen zusammen geschnitten hat.

12.08.2010

Endlich ist Island in Sicht. Die Norröna legt an, und am Kai warten schon die unglücklichen Heimkehrer. Ich wollte unbedingt noch Jürgen mit seinem roten Unimog sehen und schoss noch schnell ein "Hab-Dich"-Bild. Voller Tatendrang stürmen wir aufs Fahrzeugdeck und rennen durch mehrere Treppenhäuser, bis wir das Eine finden, dass auf Deck 3 den Ausgang hat. Wir kommen gerade noch rechtzeitig am Unimog an und schaffen es auf die Sekunde genau anzufahren, bevor wir die Fahrzeuge hinter uns behindern. Die strahlende Sonne Islands empfängt uns, und wir fahren erstmal über den Pass nach Egilstadir. Der Ullimog kämpft sich mit Höchstdrehzahl die Serpentinen hinauf. Ruck Zuck drängeln sich einige Allradler an uns vorbei, nur um an einem isländischen Kleinwagen zu scheitern, der die Geschwindigkeit vorgibt. Offensichtlich ist es mit der Leistungsreserve der Urlaubsdrängler doch nicht so weit her, denn den Micra kann keiner überholen, obwohl er höchstens 50 fährt. Auch nicht der Braemach, der uns kurz vor dem Pass noch überholen muss um einen Platz in der Schlange gutzumachen. "Ist schon gut, Kollege, du hast den schnelleren". "Warum müssen Männer immer Rennen fahren?" meint Ulli auf diese Aktion. Letztendlich kommen nämlich alle gleichzeitig am Ziel an, und wir verabschieden uns zur Tankstelle. Ich fummle eine ganze Weile an der Zapfpistole - ja ,die von vor drei Jahren - herum und kann mich einfach nicht an den Trick erinnern, ihr den begehrten Diesel zu entlocken. Der Tankwart kommt grinsend auf mich zu und meint in bestem deutsch: "Sie müssen den roten Knopf drücken, wie es auf der Säule steht". Beim Bezahlen erzählt er mir, dass er diesem Satz mittlerweile in allen europäischen Sprachen kann. Ich meine darauf nur entschuldigend: "Dummheit ist in Deutschland kein Verbrechen", Darauf er lachend: "In Island auch nicht". Ich bin aber auch echt ein Heckenpenner: Da tanke ich wirklich schon X-mal am dem Teil und scheine es nicht zu kapieren. Das macht die jahrelange Abstinenz. Ulli und ich fahren einkaufen und treffen die ganze Fähre im Supermarkt wieder. Olli und Tanja haben Ihren Toyo auch voll gebunkert und wir verabreden eine grobe Marschrichtung.

 

Die Wetterlage ist klar Südwest. Dazu noch einen Tag bis zur Kaltfront und gutes Wetter im Südosten. Ich wollte schon immer mal auf den Snaefell und so steht das Ziel fest. Die Strasse ist viele Kilometer asphaltiert, und es geht gut über die Hochebene voran. Laugarfell und Hengifoss sparen wir uns, weil viel zu viel los ist. "Ich habe keine Lust mehr auf so viele Menschen" meint Ulli. Außerdem wollen wir eine gewisse Einsamkeit erleben. Möglicherweise ist das aber um diese Zeit nicht so einfach, selbst im Hochland. Die Piste ist harmlos und eigentlich auch ohne Allradantrieb zu befahren. Die Furten sind zwar zahlreich, aber nicht nennenswert. Um 4 Uhr haben wir an der Snaefellsskali erstmal Hunger und Ulli möchte einfach nur Ruhe haben und ein wenig lesen. Olli und Tanja fahren noch weiter bis zur Gletscherzunge, die wir uns vielleicht morgen nach der Bergtour anschauen. Den Staubfahnen am Horizont nach, ist da die Hölle los. Ich brauche auch erstmal Islandeinstimmung und Ruhe und Einsamkeit und marschiere über den ersten Hügel bis auf 1100 m, um die Gegend zu peilen.

 

13.08.2010

Ulli und ich brechen mit dem ersten Sonnenlicht zu unserem Gipfelsturm auf den Snaefell auf. Das Wetter ist klar und es ist fast windstill. Über dem Gletscher kommen allerdings schon unheilvoll die nächsten Regenwolken auf. Ich hoffe nur, es hält noch bis wir oben sind. Der Aufstieg geht über einen kleinen Bach und durch das Tal auf der Südseite. Bis auf die beachtliche Höhenzunahme ist die Sache problemlos. Kurz vor der Schneegrenze gibt es ein etwas steileres Stück mit losem Geröll. Eigentlich nicht so Ullis Ding, aber sie wurschtelt sich hoch. Danach ist ein größeres Schneefeld zu queren und Ulli spurt voraus, da sie die Stöcke hat. Unsere Eisen brauchen wir nicht. Unterdessen hat uns jedoch das Wetter erreicht und die Sicht geht zurück. Ich prüfe noch das GPS und schaue mich noch einmal um, da der nahe Gipfel schon in den plötzlich aufziehenden Wolken verschwunden ist. Mist, kein Gipfelausblick! Wobei fraglich ist, wie das bei dem mittlerweile heftigen Regen und Wind ausgesehen hätte. Ulli ist völlig fertig und friert. Wir steigen noch gerade soweit, bis ich die Gipfelmarkierung sehen kann und dann nichts wie das Schneefeld herunterrutschen. Ich bin einigermaßen frustriert. Das ist nun schon der dritte Gipfel in Island, den ich um wenige Meter verfehle. Trotzdem war das die richtige Entscheidung und der heftige Regen durchnässt uns trotz Voll-Goretex bis auf die Knochen. Ich schiebe wegen dem Mistwetter und meinem nassen Buckel den Hals. Ulli hat aber gute Laune und stapft tapfer voran. Das Schlechtwetter folgt uns auf dem Weg nach unten, und hätten wir nur wenige Minuten gezögert, hätten wir in den Wolken laufen müssen. Der Abstieg dauert etwa 2 Stunden, und als wir an den Bach kommen, den wir heute Morgen auf großen Steinen durchsprungen hatten, müssen wir feststellen, dass er sich in einen breiten grauen und reißenden Fluss verwandelt hat. "Schuhe anlassen und durch" meint Ulli, und recht hat sie. Wir fassen uns an der Hand, jeder bekommt noch einen Gehstock, und wir waten durch das zum Glück nur knietiefe Wasser. Pitsch-Patsch geht es die letzten zwei Kilometer zum Ullimog. Es gießt immer noch wie aus Eimern, als wir die Sachen aufhängen, die Heizung anwerfen und mit trockenen Schlafanzügen unter die Bettdecke schlüpfen.

 

Da wir schon um halb sieben aufgebrochen sind, haben wir quasi noch den ganzen Tag vor uns. Wir rumpeln die 19 km bis zum Vatnajökull, wo es angeblich eine Eishöhle gibt. Der Weg durch das Tal ist ganz nett und ich finde die Gletscherzunge mit Ihrer hohen Kante und der Moräne viel interessanter als die recht lange Eishöhle, die eigentlich mehr ein Eistunnel ist. Leider fehlt für gute Aufnahmen das Sonnenlicht. Dazu spinnt Ullis Kamera etwas nach dem Wassereinbruch am Morgen. Auf der Rückfahrt kommt aber die Sonne in die Gänge, und so steigen wir öfters aus und staunen über das intensive grün, dass von den Mooskissen ausgeht. An der Snaefellsskali biegen wir auf dem Rückweg nach Westen ab, um die Karahnjukar zu fahren. Durch das Periskop habe ich um Mittag einen blauen Unimog gesehen, der in diese Richtung verschwand, wohingegen eine Gruppe deutscher G-Klassen und Landrover nach einer halben Stunde wieder da waren. Das riecht doch nach Unimogweg und genau das war es auch. Ich brauche für den ersten Kilometer eine halbe Stunde und dabei gibt es Passagen, die echt heftig sind. Über den zweiten Gang komme ich nie hinaus. Da braucht es die ganze Achsverschränkung des Fahrgestells und mehr als die verfügbare Bodenfreiheit. Wir schauen beide nach der jeweils besten Möglichkeit das nächste Hindernis zu machen. Inzwischen gibt es nur noch eine Spur in dem weichen Untergrund: die des blauen Unimogs. Die Piste wird nicht besser und ich habe keinen Bock, mir das die nächsten 8 Stunden anzutun. Bevor es echte Probleme mit mehreren Versuchen gibt, beschließen Ulli und ich umzudrehen. Wir fahren auf einen nahen, kleinen Gipfel und fallen nach diesem ereignisreichen Tag in den Schlaf.

 

14.08.2010

Die Sonne empfängt uns und sorgt auch bald für einen freien Snaefell. So eine Sauerei! Gestern watscht der uns noch nasskalt ab und heute gibt es eitel Sonnenschein. Das erste Bild zeigt jedoch den Blick von unserem Schlafplatz nach Westen. Ulli möchte gerne fahren,  und so stelle ich mich auf den Beifahrersitz und schaue mir die Landschaft durch die Luke an. Das mache ich besonders gerne und das herrliche Wetter sorgt für einen Grinsekrampf. Es macht tierisch Spaß, sich auf Strümpfen stehend von Ulli durch die zahlreichen Minifurten schaukeln zu lassen. Bevor es wieder auf Asphalt geht, ziehe ich auf Ullis Anweisung noch alle Radmuttern nach. Einige sind tatsächlich etwas locker.

 

Wir wollen zu dem warmen Wasserfall "Laugarvellir" und kommen an dem großen Staudamm vorbei. Es ist beeindruckend, wie das viele Wasser über den Ablass strömt und in die riesige Schlucht donnert. Aus dem Ullimog kann man prima über die Brüstung schauen und die Höhe ist gruselig. Die Fahrt zum Wasserfall verläuft ohne Schwierigkeiten und wäre mit etwas Umsicht, Glück, Leichtsinn und falschem Optimismus auch mit einem PKW zu machen. Das Becken befindet sich in einem kleinen, grünen Tal und ist super wildromantisch. Wir haben Glück und niemand stört das Bade- und Duschvergnügen bei exakt 38°. Ich mache Wechselbäder mit dem nahen Bach und fühle mich nach einer Stunde wie nach der Sauna und habe Kohldampf wie zehn. Ulli hat unterdessen schon angefangen die Lammkoteletts zu braten, und als ich die Leiter herunterklappe, fliege ich förmlich in den Ullimog. So ist das eben, überlasst die wichtigen Dinge den Frauen. Wir sitzen gerade gemütlich beim Essen, als eine Gruppe Isländer mit Zweitakt-Enduros an uns vorbeiknattert. Kurz darauf kommen noch drei Jeeps und ein ganzer Reisebus. Wir scheinen den richtigen Zeitpunkt erwischt zu haben. Die Isländer fahren alle die nördliche Route über die Höhe. Auch ein deutscher Toyota mit Wohnaufbau schaukelt sich das erste, steile Stück hinauf. Also versuchen wir es auch und fahren bergan.

 

Die Strecke ist ganz schon rau. Das steile Stück hat einige Dellen und jetzt ist mir auch klar woher das Motorgejaule kam, dass ich vorhin zufällig hörte. Der Unimog macht das aber ganz toll und verschränkewurschtelt sich aus der Senke. Auf der Höhe ist die Piste teilweise sogar glatt, verwandelt sich aber dann in übles Geröllgeschaukel. Es geht über steile Buckel und ausgewaschene Rinnen. Der Ullimog schluckt das wunderbar und dank den neuen, großen Reifen kommen wir über alle Problemstellen. Die Straße ist aber nicht ohne und ich frage mich wieder einmal, wie das die anderen Karren schaffen. Offensichtlich haben da die Fahrer mehr drauf oder die machen sich einfach keinen Kopf. Die Furten im Tal sind nicht besonders tief und auch die Ein- und Ausfahrten sind machbar, wenn auch nicht immer ganz leicht. Ulli durchwatet die großen Flüsse und filmt mich bei der Durchfahrt. Dafür musste ich Ihr eine Nackenmassage versprechen. Wir fahren die F910 nach Adalbol und tanken nach. Am Abend brechen wir noch in Richtung Askja auf und übernachten nach einer kleinen Furt, die sich zum Wasser tanken eignet. In der Dunkelheit gesellt sich noch ein holländischer Radfahrer dazu.

 

15.08.2010

Die F910 ist ganz gut zu fahren. Wenn möglich fliegen wir über das Waschbrett und ich überlege den Reifendruck weiter zu reduzieren. Zwischenzeitlich erreichen wir sogar 70 km/h und ich fahre nur nicht schneller, weil die Kurven schwer einzusehen sind. Trotzdem stimmt im Gelände bei durchschnittlich 20km/h die Getriebeabstimmung perfekt. Es wird ein wenig sandig, und die Kurbelei um die Lavaflächen macht Spaß. Als wir die Brücken über die Kreppa und die Jökulsa passieren fällt mir der hohe Wasserstand der Gletscherflüsse auf. Es war wohl sehr warm in den letzten Tagen. Jedenfalls ist unter den Brücken nur noch wenig Platz zu den tosenden, braunen bzw. braunen Wassermassen. Das könnte unsere Reisepläne durchkreuzen. Die Strasse ist sehr anstrengend, da man immer zwischen langsam oder "Über das Waschbrett fliegen" abwägen muss. Grundsätzlich macht das der Unimog besser als die Defender, die ich immer auf den langen Geraden einhole. In den Kurven driften ist mir zu haarig, und so ertragen wir das Geschüttel bis es wieder schneller geht. Es regnet den ganzen Tag und so verläuft die Tortour wenigstens staubfrei. Endlich tauchen vor uns die Hütten von Dreki auf. Als ich das letzte Mal hier war, gab es nur die dreieckige und das WC-Haus. Jetzt steht hier eine kleine, schöne Stadt um die sich zahllose Zelte säumen. Wir verkrümeln uns in die Kiste und beobachten, wie die anderen Camper mit dem Sturm fertig werden. Einem Defender aus der Nachbarschaft legt es sein Dachklappzelt flach und die daran befestigte Aluleiter schlägt auf das zweite Zelt, dass noch davor steht." Zum Glück haben wir eine feste Behausung" meint Ulli. Schon vor dem Bau unseres Fahrzeugs stand fest, kein Textildach, lieber nehme ich die damit verbundenen Nachteile in Kauf. Ich erkundige mich beim Warden über das Wetter und die Straßenverhältnisse nach Nydalur. Das Wetter wird bestens und es wird vor beiden Gasavatnaleid-Routen gewarnt. Die Südroute sei aufgrund des hohen Wasserstandes im Sander unpassierbar und auf der F910 ist die vorletzte Furt selbst für große Fahrzeuge derzeit nicht machbar. Etwas enttäuscht bin ich schon, habe aber auch keine Lust nach zehn Stunden Pistengeklapper wieder umkehren zu müssen. Ulli und ich planen einen Wandertag an der Askja zu machen um dann über die F88  nach Norden zu fahren. Ein Österreicher mit seinem Mitsubishi-Büssle erzählt, wie er auf der Piste ein Rad verloren hat und seine Frau sämtliche Bolzen in der Spur wieder gefunden hat. Die beiden kommen dabei sogar ohne Schaden davon. Er möchte unbedingt mal hinten in den Ullimog reinschauen. "Da ist meine Frau drin und die kocht gerade" sage ich noch kurz um sicherzustellen, dass Ulli etwas an hat, wenn ich die Tür aufmache. Damit wäre also klargestellt, wie weit die Emanzipation in unserem Hause vorankommt. Dabei hat sie mich zum Anziehen der Radmuttern vor die Tür in den Regen geschickt. Wir ziehen die Dinger inzwischen nach jedem Pistentag nach. Nach dem Mittagsschlaf möchte Ulli noch in die Drachenschlucht. Ich nehme das Stativ mit und Ulli macht begeistert Ihre Langzeitaufnahmen im Dämmerlicht. Die Schlucht ist einfach nur der Wahnsinn und es besteht kein Zweifel, dass hier Drachen hausen.

 

16.08.2010

An der Askja findet ein richtiges Unimog-Treffen statt. Es sind mittlerweile 4 Stück. Eine bayrische Reisegruppe, ein italienischer Reiseveranstalter, Tom und Andrea mit Ihrem großen Unimog und wir. Ulli und ich laufen den Askja Trail, welcher sich als atemberaubend herausstellt. Die wechselhaften Sichtverhältnisse sorgen für die richtige Stimmung. Am Pass bekommen wir sogar Sonnenschein und den Ausblick auf den Öskjuvatn. Wegen des verpassten Gipfelsieges am Snaefell renne ich noch auf den höchsten Punkt der Askja, während Ulli Bananenpause am Pass macht. Die ganzen Reisegruppen sind eine Stunde vor uns gestartet und wir haben daher die ganze Landschaft für uns allein. Am Viti überholen wir die Italiener, und einer grüßt uns mit "Chiao Unimog". Am Parkplatz der Askja ist die Hölle los, da die Reiseveranstalter Ihre Leute abholen. Ulli und ich geben uns die ganze Tour (21 km) und laufen durch das Lavafeld zurück. Der Spaziergang wird zur Tagestour und Ulli beschwert sich über die mangelnde Information meinerseits. Trotzdem staune ich über Ihre Kondition, und auch die gute Laune bleibt erhalten. Wenn es drauf ankommt ist auf Ulli Verlass. Nach der schönen Wanderung klopfe ich bei Thomas und Andrea am Unimog an, und beide laden uns nach dem Abendessen zu sich ein. Als Mitbringsel gibt es ein Bild von dem Schatz am Ende des Regenbogens. Wir trinken in dem super ausgebauten Unimog von Tom Rotwein und stellen fest, dass wir eine Menge gemein haben. Andrea ist ,wie Ulli, engagierte Reiterin und die Männer sprechen eher die Pferde an, die bei thermodynamischen Prozessen freigesetzt werden. Außerdem scheinen zwischen die beiden die selben Gespräche stattzufinden, wie bei Ulli und mir. Die Frauen zieht es eben mehr ins grüne und beide bestehen darauf, dass Islandpferde nach wie vor das einzig adäquate Fortbewegungsmittel auf der Insel sind. Die Männer kontern darauf gemeinsam: "Wer von Euch hat schon mal in einem Islandpferd übernachtet?" Plötzlich betretenes Schweigen und vier hängende, weibliche Mundwinkel. Ich denke, wir wissen alle den Komfort von so einer Wohnschachtel zu schätzen. Und ein Blick auf die frierenden Radfahrer vor der Tür erspart jede Diskussion. Es mag ja für die Outdoorkämpfer durch aus dekadent erscheinen, in so einem Monster ein Land zu genießen, welches normalerweise eine gewisse Entbehrung und Kasteiung erfordert. Als gläubiger Katholik und mehrfacher "Islandzufusserwanderer" (Ich war schließlich schon zu Fuß und ohne Fahrzeug an der Askja), verrechne ich das mit der Bereitschaft 5,5 Tonnen Reiseausrüstung zu riskieren. Außerdem hab ich länger an meinem Unimog geschraubt, als die auf Ihrem Fahrrad in Island getreten. So viel zum Thema, "Die Askja muss man sich erarbeiten". Wenn die wüssten wie gemütlich es hier drinnen ist. Als die Rotweinflaschen leer sind, ziehen wir in unseren Ullimog um, weil ich nach ein Flasche schottischen Single-Malt habe. Sofort fällt der Komfortsprung der Unterkünfte nach unten auf, denn Tom's Unimog ist erster Klasse mit teilweise geschäftetem und gedampftem Hartholz ausgebaut worden. Dazu mit voll funktionsfähigem und großzügigem Bad. Windige Campingartikel oder Armaturen sucht man darin vergebens. Unser Heim zeigt sich da etwas rustikaler und schlichter. Als wir uns hinsetzen meint Ulli: "Ihr habt die Yacht und wir haben den Fischkutter". Es wird nach Mitternacht......

 

17.08.2010

Die F88 ist wegen Überschwemmung gesperrt und auch von der F910 wird immer noch abgeraten, da die Furten am Tungnafellsjökull teilweise unpassierbar ist. Die Gletscherflüsse haben eben im Spätsommer alle Hochwasser. Außerdem hat es diesen Winter wenig Schnee gegeben, der normalerweise die Gletscher isoliert und den Regen teilweise aufsaugt. Tom und Andrea wollen eine Alternativroute um die Askja herum nach Norden eventuell mit uns zusammen fahren. Die beiden sind derzeit im Vulkangebiet oben unterwegs. Als ich in Erfahrung bringe, dass die Piste "very slow going" ist und zudem ausgedehnte Lavafelder zu überfahren sind, schreiben wir eine kurze SMS und fahren die F910 zurück und dann die F905 über Mödrudalur auf die Ringstrasse. Ich habe einfach keine Lust 8 Stunden im Schritttempo durch die Einöde zu rumpeln. Das mute ich weder Ulli, noch mir, noch unserem armen Unimog zu. Ulli war hinsichtlich dieser Entscheidung auch dankbar, denn auf dem Beifahrersitz ist es unter Umständen schlimmer. Daher fährt sie ein Stück. Wenig später begegnen wir dem besten Freund der Pistenfahrer. Aus dem Nebelregen taucht das Antiwaschbrett-Planierfahrzeug mit seiner gelben Blinklampe auf. Mit 70km/h und singenden Reifen fahren wir bis zum Myvatn. Im Supermarkt wird eingekauft und in dem ganzen Gebiet ist wieder einmal Halligalli. Hier wollen wir nicht bleiben und fahren weiter. Bei Nebel und Regen sieht die Landschaft einzigartig aus, und Ulli quiekt vor Vergnügen. Aus dem Unimog kann man prima rausschauen und das Ganze hat was von Kino. Die Heizung bullert und die Dunkelheit setzt langsam ein. Am Godafoss wollen wir auf den Campingplatz. Das kleine, gelbe Hotelrestaurant daneben sieht mit seinen großen, hell erleuchteten Fenstern ganz gemütlich und einladend aus. "Komm wir ziehen uns was Ordentliches an und gehen essen" schlage ich vor. Ulli ist zwar ein wenig müde, findet aber das Pipi-Langstrumpf-Haus so niedlich, dass sie gleich reinstürmen will. Wir sind die einzigen Gäste und essen am Ecktisch mit Blick auf den Godafoss ausgezeichneten Fisch. Dazu trinke ich drei von den Isländischen Stout-Dunkelbieren. Der Abend ist urgemütlich und wir grinsen uns die ganze Zeit an. Danach schnell durch den Regen in das noch gemütlichere Schlafzimmer mit den großen Rädern.....

 

18.08.2010

Wir schlafen aus und schaffen es erst als letzter vom Campingplatz herunter. Der Godafoss ist ganz OK, hat aber was von "Raus aus der Mietkarre, die nagelneuen Goretex-Jacken um und schnell ein Foto machen bevor allen kalt wird". Auf einem kleinen Schild werden bei Grenivik Reittouren angeboten. Ulli wünscht sich Pferde und Grün, also steht unser Ziel fest. Der Hof ist bald gefunden und wir können spontan einen 3 Stunden Ausritt am Fjord buchen. Unsere Führerin ist , wie Ulli, ein echtes Pferdemädel. Die Reiterhöfe beschäftigen viele Praktikanten, die für ein Taschengeld Touristen führen. Das ist eine prima Sache, denn die jungen Damen haben nur Pferde im Kopf. Wie immer bekomme ich ein etwas gesittetes Anfängerpferd. Ulli kriegt einen kräftigen, roten Wallach mit toller Mähne. Unsere Führerin besteigt ebenfall einen stattlichen und muskulösen, roten Wallach. Meine kleine Stute "Trina" erscheit da etwas bescheidener, fast zart und schon leicht ergraut. Sie rennt aber spitzenmäßig, folgt, geht am Zügel und ist auch sonst kooperativ. Ulli hat ein wenig Schwierigkeiten mit Ihrem störrischen Gaul und ficht noch Kämpfe aus, während ich kichernd vorantrabe. Trotzdem wirkt unsere Gruppe wie zweimal Don Quichote und einmal Sancho Pansa auf einer kleinen, schwarzen Isländerstute. Wir galoppieren einen kleinen Hügel hinauf und da zeigt die Kleine, was in ihr steckt. Ohne Schwierigkeiten hänge ich die beiden erfahrenen Mädels mit ihren kräftig wirkenden Pferden ab und erreiche mit großem Vorsprung den Pass. Gute kleine Trina! Ich muss gestehen, dass ich sie über ihre anaerobe Schwelle trieb und schön die Milchsäure-Kurve abgefahren bin. Oben muss sie nämlich heftig schnaufen und beim Blick zurück ist mir klar, dass sie meinen 85 kg Kadaver ganz ordentlich durch das Gravitationsfeld der Erde bewegt hat. Hähä, Pferde sind auch nur Biomaschinen und haben nur begrenzte Möglichkeiten, Arbeit pro Zeit zu verrichten. Der Unterschied zum Unimog, Flugzeug und zu mir als Läufer ist, dass man den Eindruck hat, die Islandpferde rennen von selbst den Berg hoch und müssen eher gebremst werden. Unglaublich! Der Ausritt ist herrlich,  und der Fjord von Akureyri mit der kleinen Stadt Grenivik sieht einfach toll aus. Ulli trällert nur und sagt dauernd: "Das ist Island, so wie ich es mir immer gewünscht habe". Bei dem nächsten Hügel wollen die Mädels dranbleiben, müssen dann aber durchparieren, weil der Matsch, den meine Trina aufschleudert, ihnen um die Ohren fliegt. Die Kleine war wieder schneller als die zwei Dicken. Höhö! "Extrem-Pferdemädel-Outperforming". Ich habe eine Menge Spaß, und Ulli ist ganz stolz auf mich. Trotzdem weiß ich genau, dass mir die beiden reiterisch um Welten voraus sind. Wir trinken noch Kaffee auf dem Pferdehof und fahren nach Akureyri zum Tanken. Ich erkundige mich bei dem Tankwart nach dem Wetter und nach den Straßenverhältnissen, da er gerade die entsprechende Internetseite offen hat. Er schaut aber nur raus und meint: "In this car, you won't have a problem". Ich glaube, die überschätzen alle den Unimog. In diesem Moment erhalten wir die SMS von Tom und Andrea, die unsere ursprünglich geplante Ausfahrt am Westrand der Askja gemacht haben und zwei Tage dafür brauchten. Wir fahren noch bis zum Ende des Asphalts und schaukeln noch zwei Stunden die F821 hoch. Es geht zwar langsam voran, das Tal ist aber wunderschön. Es ist wie wandern ohne nass zu werden. Ulli macht noch spitzenmäßige (irgendwie hat die da den Dreh raus mit Objektiv, Belichtungszeit, Blende,.....) Wasserfall-Aufnahmen, und als wir kurz unterhalb des Passes für die Nacht halten, gibt es Lammfilets mit Pellkartoffeln. Ulli spricht von dem besten Tag bisher.

 

19.08.2010

Die Sonne weckt uns, da der Pass gerade so über das Nordostwetter schaut. Die Piste wird weiter oben richtig glatt. Bei jedem kleinen Stück ohne Schritt fahren denke ich mir: Der liebe Gott hat uns einen Kilometer geschenkt. Laugarfell ist schnell erreicht. Bei bestem Sonnenschein sind wir die einzigen Gäste und legen uns ganze 3 Stunden in den Pool. Ulli bekommt Hunger und lockt mich nach einer weiteren Stunde mit Mittagessen aus den Bad und in den Mog. Wir wollen noch bis Nydalur und legen so gegen vier Uhr los die F752 herunter. Ulli will fahren und ich springe zum Filmen der Furten aus dem Ullimog. Es werden die ersten nennenswerten Flüsse der Reise. Kurz vor Nydalur, in der Tomashargi, wird es sogar etwas spannend, weil praktisch das ganze Tal überflutet ist. Die aktuelle "Tagesfurt" ist mit einer Schnur und bemalten Holzstickeln markiert. Bilder gibt es keine, weil es so stark geblasen hat, dass die Gischt vom Fluss bis an die Seitenfenster spritzte und ich die Luv-Tür am Unimog auch unter größter Anstrengung nicht aufbekommen habe. Also wird das auch nichts mit unserer geplanten Wanderung nach Vonascard und wir beschließen weiterzufahren. Die Fahnenstange an der Hütte biegt sich bis fast zum Brechen und wenn die Strasse zufällig in Windrichtung verläuft, rolle ich ausgekuppelt mit 30 km/h voran. Im Windschatten der kleinen Häuser liegen die Fahrräder der Radler, die heute wohl Pause machen. Nebenbei bemerkt ist uns auf dem ganzen Weg von Akureri nach Hella nicht ein einziges Fahrzeug begegnet. Von wegen "Sprengisandur-Autobahn". Trotz der ausgezeichneten Fernsicht und dem beeindruckenden Bergpanorama ist die F26 Sprengisandur nicht wirklich spaßig. Wer sich und seinem Auto das antun möchte, der kann sich die endlose und langweilige Steinrappelei geben. Das geht auf die Nerven und auf das Material. Wenn mir irgendein Offroad-Freak mal wieder von anspruchsvollen Pisten erzählt......mich hat mit aller größtem Abstand die Sprengisandur am Meisten geschlaucht. Die vielen "Achsbrechersteine", Schlaglöcher und Waschbrettstrecken machten mich weicher als die tiefste Furt. Die arme Ulli musste das vom Beifahrersitz aus zusammen mit meinem Gefluche ertragen. Mit so einem schweren Bock wie dem Unimog, mit seinen Tonnen von ungefederten Material und den wunderbar "weichen" Reifen ist das kein Spaß. Ein Wunder, dass wir das heil überstehen. Wer mal mit dem Unimog mit 70 km/h um eine Kurve gedriftet ist, um die Schlaglöcher zwischen die Achsen zu nehmen, der weiß, wovon ich spreche. Ich werde diese Mistpiste jedenfalls nie mehr befahren, völlig gleich, auf welche Route ich dabei dann noch verzichten muss. Wenn ich in Zukunft von Nordisland in den Süden oder umgekehrt fahren will, dann mache ich es so wie die Isländer.....außen  herum. Den schönen Campingplatz Leirubakki kennen wir schon von 2003 und wir finden sogar unseren alten Platz. Ich brauche eine Grasunterlage, da ich den Unimog nach dem Dauergerüttel morgen gründlich durchsehen will. Auf dem schon geschlossenen Campingplatz stehen noch einen Landy aus Köln und diverse Wohnmobile. Vorher noch Brennstoff in Skard aufnehmen. An der Tanke steht ein Isländer mit seinem Superjeep, der mindesten 45-Zoll Räder hat. Er ist etwas genervt, weil ich aus dem Mog auf Ihn herunter schaue. Trotzdem erklärt er mir die Tankstelle und V8-brüllt mit weit geöffneter Drosselklappe davon. Dabei lässt er alle vier Monsterreifen qualmen, was sehr beeindruckend aussieht. Schon gut, du hast ne krassere Karre und überhaupt ist deiner größer. Auf der Strasse rennen eine ganze Menge Pferde rum, die wohl irgendwo ausgebüxt sind.

 

20.08.2010

Wir möchten gerne nach Thorsmörk, da die Tour durch Godaland zum Gletscher noch aussteht. Ich schaue den Ullimog durch und stelle erleichtert fest, dass er offensichtlich pistentauglich oder soll ich lieber sagen pistenfest ist. Jedenfalls stimmen alle Ölstände und selbst die Vorgelege verlieren keinen Tropfen mehr. Alle Schrauben, die ich anpacke sind noch fest und selbst von den frechen Radmuttern waren nur zwei etwas lockerer. Der "Kölner" beobachtet mich und kurzerhand gehe ich zu ihm rüber und wir unterhalten uns eine Stunde lang nett über Autos und Island. Ulli und ich gönnen uns ein volles Frühstück mit Kaffee, gekochten Eiern, Müsli, Obst und Nutellabrot. Sogar am Orangensaft fehlt es nicht. Als wir den Campingplatz verlassen wollen, ist das Tor, welches gestern noch offen stand, verschlossen. Kurzerhand hänge ich das Ding aus. Ulli fährt durch und ich hänge es wieder ein. Auf dem wunderbaren Asphalt - ja, Asphalt ist toll! - erreichen wir bald die Einfahrt nach Thorsmörk. Ulli ist ganz hin und weg von der grünen Landschaft mit den Pferden drin. Und als sie Ihren Lieblingswasserfall, den Seljalandsfoss sieht, will sie unbedingt aussteigen und fotografieren. Das Wetter ist wechselhaft und unglücklicherweise gibt es nur wenig Sonnenlicht, bis uns der nächste Touristenbus vertreibt. Hinter nach Thorsmörk sind wir damals mit dem T3 nicht durchgekommen. Sofort fällt auf, dass sich das ganze Tal durch den Vulkanausbruch verändert hat. Vor jeder Furt steht eine Schlange mit Mietjeeps, die sich nicht hindurch trauen. Wir machen es vor und im Rückspiegel sehe ich, wie einige nachfolgen. Die Furten werden etwas tiefer, und wir müssen sogar einen holländischen Wanderer auf dem Trittbrett über ein Wasser mitnehmen. Er lässt irgendwie durchblicken, dass er es gerne hätte, wenn wir Ihn in bis ans Ende mitnehmen würden. Darauf hat Ulli keine Lust und geht bei aller Höflichkeit nicht darauf ein. Uns begegnet ein Unimog mit Wohnaufbau und wir halten kurz "Fenster an Fenster" an, für Dieselgespräche. Am nächsten Fluss steht ein Landrover voller Österreicher, die abwägen. Sie dürfen immerhin zwei Mal zuschauen, weil ich Ulli zum Filmen drüben absetzte. Dann rumpeln die an uns vorbei und warten brav an der nächsten Furt bis wir kommen. Die letzte, tiefe Rinne vor dem Campingplatz  hätte ich mit dem Karren nicht mehr zugetraut. Nicht wegen der Tiefe, aber wegen der großen Steine. Genau vor dieser Furt stehen Olli und Tanja und beobachten mit uns gemeinsam, wie der vollbesetzte Landrover die Passage macht. Olli zieht auch den Kopf ein und wir hören wie die Kiste aufsetzt, aber durchkommt. Eins zu Null für Österreich, er hat sein Auto richtig eingeschätzt. Ulli sucht einen schönen Platz zwischen den kleinen Birken und Feierabend für heute. Ich will einfach nicht jeden Tag so lange auf dem Bock sitzen. Es beginnt zu regnen und wir machen Videoabend mit Dosenbier. Die ganze "Pride & Prejudice" DVD inklusive "Making-Off" läuft durch.

 

21.08.2010

Ausschlafen ist was Feines und auch mit dem Frühstück lassen wir uns Zeit. Erst gegen zehn schließen wir den Ullimog ab und brechen auf, Richtung Gletscher. Der Warden meinte gestern noch, dass der erste Teil des Weges weggespült wurde und es schwierig werden könnte. Wir versuchen es und scheitern nach 1 Stunde Kampf mit dem Ufergestrüpp. Also den Buckel rauf Richtung Pass. Auf den Pfad herrscht dichtes Gedränge. Es sieht aus wie ein endloser Laufsteg für Outdoor-Klamotten. Wir biegen links ab nach Hestagotür und begegnen den ganzen Tag keinem Menschen mehr. Der Weg ist absolut der Hammer, und ich muss alle 20 Meter stehen bleiben, weil der Ausblick einfach unfassbar ist. Ullis Kamera klickt hungrig, und auch sie ist total begeistert. Wir brauchen eine ganze Stunde zum Fluss hinunter, weil wir dauernd staunen müssen. Diese komplexen dreidimensionalen Formen, die den ganzen Sichtbereich bis zum Horizont ausfüllen sind einzigartig. Am Fluss müssen wir feststellen, dass beide Brücken vom Schmelzwasser des Gletschers fortgespült wurden. Durchwaten wird schwierig, also machen wir erst einmal Brotzeit auf einem großen Felsen. Dabei merken wir, wie ständig unter lautem Gepolter große Felsbrocken im Flussbett transportiert werden. Oft sind die Teile nicht zu sehen, und wir folgen mit dem Blick dem Geräusch. Auf einmal taucht so ein Monsterding an einer Stromschnelle auf und zeigt sich. Uns steht beiden der Mund offen, und die Chancen beim Durchwaten fallen wohl damit noch etwas zurück. Ich versuche es an drei Stellen und werde trotz Stöcken stromabwärts transportiert, obwohl mir das Wasser kaum bis an die Knie geht. Dabei fliegen mir, wie Schrot, kleine Steine um die Sandalen. Ulli beschließt umzudrehen und ich füge mich willig. Zurück am Unimog erzähle ich dem Warden vom Zustand des Weges. Er bedankt sich herzlich und trägt die zerstörten Brücken in seiner Karte ein. Er bekommt meine Begeisterung für den Weg mit und meint: "This is the most beautiful trail we have here, but everybody wants to see the volcano". Es soll sogar Leute geben, die fliegen über das Wochenende an den Fimmvörduhals und finden es so geil, dass sie freiwillig gar nicht mehr runterkommen und mit professioneller Hilfe vom Berg gebracht werden müssen....Wir kochen uns was Schönes im Ullimog, und Ulli sortiert ihre Bilder am Computer. Dann legt sie sich auf die Seite und liest Ihre Bücher.

 

22.08.2010

Beim Frühstück diskutieren wir über den weiteren Verlauf der Reise. Ich würde gerne die F261 und dann die F210 nördlich am Myrdalsjökull vorbei nehmen, um dann wieder auf die Ringstrasse zu stoßen. Als Alternative winkt die Laki-Tour, die wir letztes Mal nicht mehr geschafft haben. Da am 26.08 die Fähre geht, und wir noch einmal reiten gehen wollen und daher die Zeit für die Gletscherumrundung etwas knapp wird, entscheiden wir uns für den Laki. Noch schnell raus aus Thorsmörk und wieder auf die Ringstrasse. Am Seljalandsfoss stehen drei Busse, daher fahren wir trotz guten Wetters einfach weiter, und Ulli hebt sich Ihr perfektes Foto bis zum nächsten Mal auf. Die "1" fliegt dahin und wir genießen die gute Aussicht aus unserem LKW. Bei Vik kehren wir in das Burgerrestaurant ein, wo wir schon 2003 gegessen haben. Als die drei Busse vom Wasserfall eintreffen füllt sich der Laden derart, dass wir wieder flüchten müssen. Ich verbringe die vergangenen Wochen eigentlich nur mit einem Menschen und bin völlig überfordert. Zudem regnet es wieder heftig, und das drückt ebenfalls auf die Laune. Als wir wenig später den Blinker links setzen und auf die F206 rollen, scheint wieder die Sonne, und es befindet sich keine Wolke am Himmel. Das Tal ist herrlich grün und wirkt fast künstlich. In Dreiergruppen stehen die Schafe in der Gegend herum, der nahe Fluss glitzert und bildet mehrere Wasserfälle. Voller Euphorie und Freude über die schöne Gegend rennen wir über die erste Wiese, die wir seit Tagen gesehen haben. Ich mache Handstände und versuche auf Händen zu laufen. Als ich 19 war ging das noch.....Die Fahrt ist zwar holprig, der Ausblick und die Gegend aber so schön, dass Ulli und ich das gar nicht merken. Außerdem habe ich inzwischen einige Übung im Pisten fahren. An einer Furt zögert ein G-Klasse Fahrer und wartet darauf, dass ich durchfahre. Ich muss aber noch Ulli aufsammeln, die irgendwo in der Gegend fotografiert, daher winke ich Ihn weiter. Interessant an dem stetig steigenden Weg ist die Abnahme und Veränderung der Vegetation. Die unendlich vielen Varianten der Moose mit der kontrastreichen, alten und dunklen Lava sind einmalig und unbeschreiblich. Am Horizont befinden sich jeweils gleißend weiße Gletscher, im Westen der Myrdalsjökull und im Osten der Vatnajökull.  Wir tauschen ständig Plätze und machen unzählige Foto- und Guckstops. Das obere Stück der Piste besteht nur noch aus schwarzem Lavasand und ist schön zu fahren. Gegen 19 Uhr erreichen wir den Parkplatz für den Aufstieg auf den Laki. Ein französisches Paar kommt uns in dem langwelligen Abendlicht entgegen und erzählt dauernd was von "un vue spectaculair" und anderen Dingen, die nur Ulli versteht und sogleich mit Ihnen ins Gespräch kommt. Ich kann zwar nicht so gut französisch, bekomme aber sehr wohl mit, dass sich der Aufstieg lohnt. Als Ulli und ich auf dem Gipfel stehen, müssen wir einsehen, dass die Franzosen maßlos untertrieben haben. Der 360° Ausblich mit 100km Fernsicht ist schlicht endgeil. Man verzeihe mir diese Vulgärsprache, aber eine Umschreibung, die besser passt,  ist mir nicht eingefallen. Ich möchte ohne Übertreibung behaupten, noch nie eine solche Aussicht auf eine so grandiose Landschaft gehabt zu haben. Auch die Eindrücke in Thorsmörk reichen da nicht hin. Es ist einfach unfassbar, und wir saugen die Situation und die Stimmung in uns auf. Der kalte Wind treibt mir irgendwann die Tränen in die Augen, und wir machen uns an den kurzen Abstieg. Komischerweise friert Ulli überhaupt gar nicht und nennt mich dauernd "Weichei" oder "Frostmas", da mir ganz ordentlich die Zähne klappern. Auf halber Höhe können wir von hinter einem Felsen beobachten, wie die Franzosen, die Besatzung der G-Klasse und ein zwei Toyo-Fahrer um unseren Ullimog herumstehen und interessiert dran herumfingern. Eines der Kinder steigt sogar auf das Trittbrett und schaut hinein. Unsere Karre ist mal wieder die interessanteste. Als sie uns im Hang bemerken, löst sich die Versammlung auf und macht sich im wahrsten Sinne des Wortes "aus dem Staub". Die halten uns wohl für bekloppt, mit so einer Riesenmühle hier aufzukreuzen, wo es doch ein gewöhnlicher Geländewagen tut. Ganz unrecht haben die nicht. Wir genießen die Einsamkeit und die Ruhe und übernachten ganz allein 200 Meter unterhalb des Passes auf dem ausgewiesenen Platz. Ulli sortiert ihre Bilder und zum Einschlafen schauen wir "The Corps Bride" von Tim Burton. Gegen elf Uhr beginnt es zu stürmen und zu regnen, und wir haben den gemütlichsten Schlafplatz im Umkreis von 40km in der Lavawüsteneinsamkeit.

 

23.08.2010

Das allmorgendliche Ritual steht an. Ich mache Frühstück, koche Kaffe und wecke Ulli. Sie räumt ab, spült und macht den Wohnbereich fahrbereit, während ich mich um die Maschinerie kümmere. Die Ersatzkanister werden verfüllt und die Radmuttern kontrolliert. Wir fahren den Rundkurs auf der "gestrichelten" Piste, die weiter südlich wieder auf die F206 mündet. Die Strecke ist wunderschön und führt quer durch das riesige Lavafeld mit seinen Formationen, Trichtern, Kegeln und Spalten. Öfter mal erwischt uns ein Regenschauer und sorgt für staubfreies fahren. Ansonsten lässt die Sonne alles in vielfältigem Moosgrün erscheinen. Wir treffen die Franzosen wieder, die auch in der Nähe übernachtet haben und den Rundkurs das zweite mal fahren, weil der so schön ist. Ulli meint, auch die schönste Furt der Reise sei hier oben im Moos gewesen. Leider gibt es weder Fotos noch Videos davon, da uns mal wieder ein Schauer erwischte. Die Piste bietet noch eine zweite, westliche Alternativroute zurück auf die Ringstrasse. Der Einstieg sieht gut aus und ist offensichtlich mit Schotter verfüllt. Trotzdem gehen wir kein Risiko ein, da wir nur noch zwei Fahrtage haben. Später erfahre ich, dass die Piste mit dem Unimog zwar fahrbar ist aber teilweise recht anspruchsvolle Hindernisse bietet, die nach Regengüssen Straßenbautätigkeiten erfordern. Schön soll sie sein und die Furten sind angeblich auch problemlos. Um 15 Uhr ist der rettende Asphalt erreicht und wir folgen der Ringstrasse. In Skaftafell ist die Hölle los und auch am Jökulsarlon halten wir nicht. "Zu viele Leute und zu schlechtes Wetter", meint Ulli, "fahr weiter". Die Küste ist schön anzuschauen und die tief hängenden Wolken sorgen für die richtige Stimmung. Kurz hinter der Eisberglagune halten wir an einem kleinen unscheinbaren Restaurant mit Museum an. Ich brauche eine Cola und ein Brötchen. Es erweist sich als Volltreffer, den das selbstgebackene Brot ist frisch und supergut. (N64°07.788'   W016°01.022'). Kurz vor Höfn tanken wir nach und fahren über die F939 "Öxi" auf einen Campingplatz, kurz vor Egilstadir. Uns blieb sogar das unasphaltierte Zitterstück der Ringstrasse erspart, welches jetzt bestens ausgebaut und sogar mit einer Leitplanke ausgestattet ist. Beim Abbiegen in die Einfahrt fällt die Servolenkung aus. Ich beginne sofort im Regen zu schrauben und Ulli macht Abendessen. Zu wenig Hydraulikflüssigkeit lautet die Diagnose. Ich fülle den Behälter kurzerhand mit Motoröl wieder auf und das Ding tut wieder. Komischerweise ist kein Leck zu sehen und hoffentlich bleibt das so.

 

24.08.2010

Die lange Fahrt, mit der wir immerhin einen Tag gewonnen haben, erfordert Ausschlafen. Es regnet sowieso in Strömen und ich habe keine Lust, jetzt an der Lenkhilfe zu schrauben. Ich komme aber nicht daran vorbei, da mich jede technische Unstimmigkeit am Unimog nicht Ruhen lässt, bis die Sache behoben ist. Möglicherweise bilde ich mir das auch nur ein, denn auf dem nassen Grass mit dem reduzierten Luftdruck buddelt sich die Vorderachse beträchtlich in den Boden, während ich hin und her lenke. Vielleicht war das immer so und ich mache mir nur unnötig Sorgen. Aber so ist das eben, Besitz belastet, und wer sich die Bequemlichkeiten eines solchen Fahrzeugs gönnt, der trägt eben auch die Konsequenz. "But this is my game and I'd do it again". Ich hoffe der Regen wäscht ein wenig den Dreck vom Ullimog, was aber nichts wird. Wir fahren raus nach Husey, wo uns Tom und Andrea den Reiterhof empfohlen haben. Ulli ist ganz hin und weg und trällert vergnügt vor sich hin und ärgert mich, weil vor Anspannung und Konzentration immer meine Zunge aus dem Mund schaut. Wir können an der Reittour um 17 Uhr teilnehmen und füllen die Zeit bis dahin mit einem Strandspaziergang. Aufgrund der Nordost-Wetterlage ist die Küste regenfrei und ab und zu scheint sogar die Sonne. Wie vermutet staut sich der Dreck an den Bergen. Ein Schild warnt uns vor aggressiven Raubmöven, die Ihre Nester verteidigen. "When crossing the breeding-grounds of the Skoars, it is adviseable to carry a stick". Solche Warnungen sind nicht umsonst da und so nehme ich ein Stück Treibholz mit, welches in der Gegend lag. Kurz darauf fliegen zwei von den großen Raubvögeln auf und protestieren lautstark gegen unsere Anwesenheit. Offenbar verstehen sie sogar was von "Luft-Boden-Kriegsführung", denn sie positionieren sich stets Luv-oben. Mehrmals zischen sie an uns vorbei und als die imposanten Tiere immer näher kommen, möchte Ulli lieber umkehren. Ich habe auch keine Lust auf Raubmöven-Baseball und bin auch für die gewaltfreie Lösung. Als wir uns entfernen, fliegen sie wieder Ihre Plätze an und setzen sich nieder. Die Reittour beginnt etwas früher und unsere Führerin ist, wie immer, eine Pferdemädelpraktikantin aus Deutschland. Mit vielen anderen Kolleginnen führt sie für Kost und Unterkunft und ein kleines Taschengeld Touristen auf Pferden durch Island. Ich bekomme einen kleinen, älteren Schimmel-Wallach mit Namen Hördur. Ulli erhält, traditionsgemäß einen größeren und schwereren Fuchs. Unsere nette, fränkische Führerin aus "Nürrrnbrech" reitet einen besonders schönen Rappschecken. Der Ritt ist toll, und an die große Gruppe mit Pferden trauen sich die Raubmöven nicht ran. Ich trabe so nah am Meer entlang, dass mein rechter Steigbügel schön über dem Salzwasser hängt. Hördur ist wieder einmal deutlich schneller als Ullis Vierbeiner und galoppiert fröhlich voran. Der Kleine hat ordentlich Ausdauer und hält das hohe Tempo erstaunlich lange. In der Flussmündung der Jökulsa liegen die Seehunde und einige plantschen im Wasser. Die Stimmung und das Abendlicht sind einfach 100% Island. Das Wetter verschont uns, denn bei dem herrschenden Wind einen der immer nahen Regenschauer abzukriegen, wäre kein Vergnügen. Da es schon dunkel wird, übernachten wir auf dem Hof. Ulli und ich sind von der Reiterei super gelaunt und machen ein Festessen. Es gibt Lammfilet mit Tomaten-Orange-Soße à la Ullimog. Als ich mit dem Abspülen fertig bin und diese Zeilen tippe, pfeift wieder der Nasskalte Nordost mit 6° um unsere urgemütliche Alukiste,  während Ulli im Bett schon Ihr Buch liest.

 

25.08.2010

Der Regen prasselt die ganze Nacht auf 2 mm Alu. Daher rollen wir erst gegen 10 Uhr vom Hof. Ulli will shoppen gehen in Egilstadir, danach in den Hotpod im Schwimmbad und um 15 Uhr auf die letzte Reittour, soweit der Plan. Als wir im 66° North-Laden stehen, rechnen wir zum ersten Mal den Wechselkurs aus. Uns wird bewusst, wie viele Kronen einem Euro entsprechen. Ich schmunzele bei dem Gedanken, dass sogar der isländische Dieselpreis in diversen Foren als Topthema diskutiert wird. Aber so sind wir Deutschen, unser Leben bestimmt die Uhr und der Spritpreis. Ich hatte bisher keine Ahnung, was der Spaß kostet und will es eigentlich auch gar nicht so genau wissen. Trotzdem lasse ich mir die Gelegenheit, wirklich wasserdichte Outdoorklamotten zu kaufen, nicht entgehen. Das teure Goretexspielzeug aus unseren Läden hält nämlich nur 1-2 Tage das Wasser ab. Wer meint sein Gore-Gear sei wasserfest, der stelle sich mal 48 Stunden in den Regen und wird lernen was Isländer schon wissen: Das einzige, was wirklich dauerhaft dicht ist, ist und bleibt das gute alte Gummi. Am Schwimmbad stehen sämtliche deutschen "Ichfahremorgenaufdiefährefahrer" und liegen vermutlich im heißen Wasser. Ich habe keine Lust darauf mit den Leuten auf deutsch zu erzählen, wer nun wo war und wer die tiefste Furt gefahren ist usw......also zur Tankstelle und schön spießig den Ullimog vom Schlamm befreien. Ein Isländer macht mich an, weil ich ihn angeblich mit dem Schlauch nass gemacht habe. Dabei habe ich immer aufgepasst und mich daraufhin mehrmals ultrahöflich entschuldigt. Er lässt nicht locker, und eigentlich hatte er schon lange vorher das Gesicht zur Faust geballt, und dann hat da noch so ein bescheuerter Ausländer größere Reifen als er. Ich drehe mein Wasser ab und setze mich auf den Randstein und warte ab bis er fertig ist, dabei beschimpft er mich munter weiter, während er eigentlich mehr auf den Unimog, als auf mich schaut. Wäre die Sache eskaliert, hätte ich ihm gezeigt, wer schneller zu Horizont laufen kann. Ich brauche für die ersten 400m keine Minute. Woher kommt eigentlich immer der Fahrzeugneid einiger Zeitgenossen. Als ich noch meinen roten Käfer hatte, sind mir die Leute völlig anders begegnet. Es gießt weiter wie aus Eimern, und ich ziehe mir für den anstehenden Ausritt in Stora-Sandfell, 17 km südlich von Egilstadir sämtliche Regenklamotten an. Der Ausritt ist der Oberhammer und wieder mal ist eine Steigerung drin. Es ist mittlerweile der fünfte Ausritt in Island und dieser ist mit ganz großem Abstand der beste und daher wärmstens zu empfehlen. Ich bin neben 8 erfahrenen Pferdemädels der einzige männliche Teilnehmer, und die nette Isländische Führerin weist mir einen kräftigen Fuchswallach mit Namen "Gorthe" zu. Der Kerl geht nur mit der Gerte vorwärts, ist aber der einzige, der wirklich töltet. Dazu bin ich der Anfänger neben den erfahrenen Reiterinnen, die sich nur über ihre Abzeichen und Turniere unterhalten. Einige haben sogar Isländer daheim und Ulli tritt ganz schön ins Fettnäpfchen, als sie bemerkt, das Islandpferde nach Island gehören. Es geht über Stock und Stein in einem lieblichen Flusstal entlang. Die Pferde müssen ganz schön klettern und ich muss mich ganz auf Gorthe verlassen. Er tritt von dem Bergpfad Steine los, die polternd in die Schlicht stürzen. Die tief hängenden Wolken sorgen für die totale Islandstimmung. Nachdem wir die Vegetationszonen passiert haben, mündet der schmale Pfad in ein bildhübsches Hochtal mit vielen, hohen Wasserfällen und einer kleinen Höhle. Die Chefin erzählt eine gruselige Geschichte dazu. Durch das bunte Heidekraut geht es zurück. Das letzte Stück führt über die Ringstrasse und mit klappernden Hufen tölte ich der Gruppe davon. Dann treibe ich ihn zum Galopp und erreiche als erster, vor allen Reiterinnen, den Hof. Ulli platzt vor Stolz und auch Johanna, die Chefin ist mit meinem Fortschritt zufrieden. Es war ein würdiger Abschluss eines tollen Islandurlaubs und mit Johanna's Zustimmung möchte ich an dieser Stelle das angebotene Event sehr empfehlen. Preise gibt es keine, den solche Dinge sind ihr Geld wert. Fotos habe ich auch keine gemacht, weil ich für das Pferd beide Hände brauche. Wir bleiben auf dem schönen Campingplatz, zwischen die Bäumen stehen und kochen uns Spagetti.

 

26.08.2010

Fährtag und Pulsschlag der isländischen Tourismusindustrie. Bei der Passfahrt sehen wir wieder die vielen weißen "Zechenprellerplastikschachteln" in der grünen Gegend herumstehen. Natürlich sind die meisten Deutsche oder Niederländer, den nur unsere Landsleute bringen es fertig, 50.000€ für ihr Urlaubsgefährt zu investieren, nur um die 5€ Campingplatzgebühr nicht mehr übrig zu haben. In der Schlange zur Fähre ist Fahrzeugvorzeigen angesagt. Die Defender-Leute präsentieren und vergleichen munter ihr gesamtes Equipment, und einige fahren sogar Ihre Dachzelte aus. Ob da am Ende jeder sein eigenes Sandblech und seinen eigenen Reservekanister wieder bekommt? Ulli und ich haben keine Lust auf "Werhatdasbeste"-Gespräche und verziehen uns in den Ullimog. Nur zum Zeitvertreib finde ich heraus, wie das mit der Mehrwertsteuer-Rückerstattung funktioniert. Lustig, wie einige Leute mit Ihren Zetteln im Hafengebiet umherirren. Als ich beim dem Zollbeamten in seinem Büro vorspreche, sagt er lächelnd, dass ich der erste sei, der es heute geschafft hat. In der Warteschlange kursiert das Gerücht, dass die Fähre 5 Stunden Verspätung hat und erst gegen Abend ablegen wird. Ich spreche ein reiselustiges Ehepaar mit einem Toyota an, auf dessen Aufbau mehr oder weniger alle Länder dieser Welt genannt sind. Die beiden sind seit 11 Jahren unterwegs und haben so ziemlich alles gesehen. Jedenfalls so viel mehr als die meisten anderen, dass dieser Ausdruck gerechtfertigt ist. Sofort gesellen sich einige Land-Rover Leute dazu, und ich habe Angst das Gespräch geht wieder darum, wer den besseren hat und die krassesten Pisten gefahren ist. Zudem wittere ich ohne Einbildung wieder einen gewissen Fahrzeugneid und versuche zu verbergen welches Fahrzeug zu mir gehört. Als Ulli aus dem Mog hüpft und zu mir kommt ist die Maskerade vorbei. Der Typ neben mir findet mich daher nicht mehr sympathisch und fängt an, den Unimog mies zu reden und von seinem Landrover zu schwärmen. Er sagt sogar irgend etwas von "großmäuligen Typen mit den Autos mit den großen Rädern", die er nicht ausstehen kann. Ich lasse ihm den Spaß und jammere über die Anfälligkeit, die schlechte Eignung des Unimogs als Langstreckenfahrzeug, die teuren Ersatzteile und die Klobigkeit. Er grinst befriedigt. Warum haben nur viele Männer den Komplex mit dem größeren Auto. Wenn ich das nächste Mal nach Island komme, dann lege ich mir eine alte Ente zu und schreibe mit großes Buchstaben "Offroadwunder" hinten drauf. Dann gibt es vermutlich ein verächtliches Lachen und anschließend kann man vernünftig mit denen reden. Den Unimog stelle ich mir dann in den Garten, und schraube daran herum. Ich achte immer sehr darauf, nicht zu überheblich damit rüber zu kommen, und wenn ich mit einem Jeepfahrer spreche, steige ich vorher aus, um nicht von oben herab zu reden. Irgendwie bekommen aber einige, zum Glück wenige die Sache in den falschen Hals, und ich hoffe sehr, es liegt nicht an mir. Trotzdem bleibe ich meinem Unimog treu und hab ihn weiter lieb. Er entspricht meiner persönlichen Vorstellung von einem Reisefahrzeug, und ich mag einfach den schweren, kräftigen Dieselmotor mit dem kernigen Sound. Das Gepolter der Achsen und das Singen der Getriebe genieße ich auf meine Art. Und wenn sich meine 5,5 Tonnen christlichster Maschinenbau langsam und ohne Traktionsverlust einen steilen Berg mit tiefen Beulen hocharbeiten, dann finde ich das einfach nur saustark. Der Ladungsmeister der Norröna winkt uns in die Reihe mit den Allrad-LKW und ich stelle mit Verzückung fest, dass wir auf einmal das kleinste Fahrzeug haben. Nebenan parkt ein großer Steyr und ich rufe Ihm vergnügt zu: "Endlich einmal einer der größer ist als unserer" und "gut, dass wir geklärt haben wer den größten hat". Ich bin ja auch der Größte sagt der junge Fahrer und bewegt seine knapp 2 m zu uns rüber. Wo er recht hat, hat er recht. Vier Allrad-LKWler halten noch ein nettes Dieselgespräch im Windschatten ihrer Monster. Kurz darauf treffe ich Charles und daher vergeht auch der Spätnachmittag in schönen Dieselgesprächen unter. In der Dämmerung und bei leichtem Nieselregen legt die Fähre endlich ab und schaukelt sanft Richtung Süden.

 

27.08.2010

Wir verlabern den ganzen Tag mit Charles, den wir in der Warteschlange kennen gelernt haben. Er ist ein großer Islandexperte und schon das 14. Mal mit dem Unimog hier. Er kennt Pisten und Geheimstrecken ohne Ende und Ruck Zuck ist es 19 Uhr. Wir haben den ganzen Tag Karten geschaut und Geschichten getauscht und uns wunderbar unterhalten. Ulli und ich gehen abends noch in das Restaurant, bestellen eine Flasche chilenischen Cabernet und lassen es uns gut gehen. Beim Blick auf die Shetland Inseln im Sonnenuntergang werden wir ein wenig wehmütig und feiern den Abschluss unseres tollen Urlaubs.

 

28.08.2010

Gegen 9 Uhr gehe ich Kaffee holen, da mir die vielen Leute auf engstem Raum auf den Keks gehen. Ulli will gar nicht raus und möchte lesen. Ich streune ein wenig auf der Fähre herum. Die Internetseite macht Fortschritte und ich gehe in die Sauna. Da tobt eine ganze Horde Kinder herum. Sie rennen ständig hin und her und jetzt weiß ich auch woher das Geschaukel auf der Fähre kommt. Ein kleiner Bub von vielleicht vier Jahren bittet mich ganz höflich und in einwandfreiem Englisch um Hilfe, da sein Spindschlüssel klemmt. Ich helfe Ihm und er stammelt ein schüchternes "Danke....Thank you" . Unglaublich was sie kleinen schon drauf haben. In der Sauna ist es Ihnen aber zum Glück zu langweilig und so finde ich die Entspannung für einen ausgedehnten Mittagsschlaf. Der ist auch nötig, denn wir haben noch einiges an Autobahn vor uns. Immerhin fährt die Norröna nach Esbjerg und erspart uns eine Menge Kurverei durch die dänische Botanik. Kurz vor dem Anlegen treffen wir wieder auf Charles und hätte die Fähre nicht angelegt, wäre es wieder spät geworden. Es ist sehr angenehm, Leute zu treffen, die Leidenschaften teilen. Während des Entladens, halten wir unter der Decke des Laderaums noch ein kleines Allrad-LKW-Forumstreffen ab. Einige Fahrzeuge sind so dicht geparkt, dass man tatsächlich darüber klettern muss. Zum Glück hat der Ullimog Portalachsen uns so kriechen wir unten durch. Wir rollen von der Fähre und fahren noch bis kurz vor Hamburg. Nach 3 Stunden Fahrt überholen uns immer noch die Jeeps von der Norröna, die man inzwischen alle vom Sehen kennt. Ulli und ich suchen uns einen Rastplatz mit "Marchè" und legen uns aufs Ohr.

 

29.08.2010

Zwischen den LKW wachen wir auf und haben trotz der nahen Autobahn ganz gut geschlafen. Ein kurzes Frühstück und wir geben uns den Rest. Bei Göttingen fällt plötzlich wieder die Servolenkung aus und auf der nassen, engen Fahrbahn habe ich Mühe den Unimog in der Spur zu halten. Er schlittert ordentlich quer und ich habe keine Ahnung wie das ohne Feindkontakt ausgehen konnte. Ulli erschrickt auch ganz heftig und fragt mich nur "Was war denn das?" Das wird so schnell wie möglich klariert. Bei Lenkung und Bremse kenne ich keine Gnade. Ich kaufe an der nächsten Tanke einen Liter Motoröl und fülle den Lenkhydraulikbehälter nach. Dabei fällt mir auf, woher das Problem kommen könnte. Der Panhard Stab der Vorderachse ist leicht krumm und daher stimmt natürlich die ganze Lenk- und Achsgeometrie nicht. So ist auch das Lenkgetriebe nicht zentriert, was möglicherweise Schlüsse auf das erhöhte Spiel und die verschlissene, undichte Hydraulikpumpe zulässt. Dank dem hervorragenden Unimurr-Forum freue ich mich schon auf die Schrauberei, sprich Sanierung der gesamten Lenkung im September. Dabei fällt mir auch auf, dass eine Mutter für den Bolzen des linken, vorderen Stossdämpfers fehlt. Ob das die A7 oder die Sprengisandur war, vermag ich nicht mehr festzustellen. Jedenfalls laufe ich nicht zurück und suche das Teil, sondern sichere den Bolzen mit Draht und Tape. Um 18 Uhr 30 biegen wir in unsere Einfahrt. Mein Polo steht auf dem frischen Schotter und muss Platz für den Dicken machen. Leider ist nach gut drei Wochen die Handbremse fest gerostet und ein Hinterrad dreht sich nicht. Natürlich fahre ich mich in dem Kies fest und Ulli lacht mich aus. "Da bleiben wir in Island nie richtig stecken und jetzt passiert es direkt vor unserem Haus". Als ich wenig später den Unimog rückwärts an seinen Platz rangiere und endlich die Nullförderung drücke meldet das GPS. "Entfernung zum Ziel 9m". Ulli und ich sind dankbar für die schöne Zeit und irren völlig fassungslos in unserem riesigen Haus umher, dass sich gar nicht bewegt, kaum brummt und auch kein bisschen nach Diesel riecht. Ein weiters, schönes Urlaubsabenteuer findet bei wohl temperiertem Weizenbier sein Ende.